„Demokratie“ – steht das Wort für einen gemeinsamen europäischen Wertekonsens oder ist es eher eine Projektionsfläche für eine Reihe gewünschter gesellschaftlicher Entwicklungen, die immer wieder enttäuscht werden? Von Beginn an waren die Diskussionen und Beiträge spannend, die bei der Konferenz der GEKE-Regionalgruppe Nordwesteuropa zur Sprache kamen. Die Evangelische Kirche im Rheinland hatte dazu vom 2. bis 5. September 2021 ins kirchliche Begegnungshaus Foyer le Pont eingeladen – und zwar neben den nordwesteuropäischen KirchenvertreterInnen auch VertreterInnen ihrer Partnerkirchen in Mittel- und Osteuropa.
Unter dem Titel „Der Beitrag der Kirchen zur Weiterentwicklung der Demokratie in Europa“ wurde gleichermaßen auf kirchliche und theologische Traditionen hingewiesen, als auch kritisch über die Vorbildfunktion evangelischer Kirchen für eine demokratische Öffentlichkeit gesprochen. Liegt die Aufgabe der Kirche darin, Orientierung im pluralen öffentlichen Leben zu bieten oder selbst ein friedliches und offenes Miteinander im Kleinen einzuüben?
Die Beteiligten gingen höchst motiviert und inspiriert in ihre jeweiligen kirchlichen Kontexte zurück. Wenn es auch noch ein Anfang von Gesprächen war, der Studienprozess zu Kirche und Demokratie, den die GEKE-Vollversammlung 2018 in Basel angestoßen hatte, hatte hier in Paris einen ersten Höhepunkt.
Photo: Britta Francois