Right now, three things remain: faith, hope and love.
But the greatest of these is love.
(1 Corinthians 13:13)
Gathering for its Council session in Cambridge, the leading body of the Community of Protestant Churches in Europe emphasises how important it is for churches to hold together as borders and divisions are being created between states.
Thirty years after the fall of the Berlin Wall and the ending of the communist regimes of central and eastern Europe, the Council recalls that that the Iron Curtain starkly divided the continent. In 1973, the year that the Protestant churches declared Church Fellowship after centuries of schism, the links between East and West were few and far between.
Having grown together through almost 50 years of communion, and standing alongside our sisters and brothers in other Christian traditions, we resist the rise of hatred and divisiveness within and between nations and societies. It is the mission of Christ’s Church to spread His Gospel and in His name we strive to live in peace and freedom on this continent. In so doing we witness to the reality that unity in diversity remains possible.
We lament the emergence of an increasingly divided and divisive political culture, and the use of antagonistic language and policies to deliberately stoke division. The Gospel proclaims that Jesus Christ comes to us full of grace and truth. We call upon all people to seek after truth in public discourse, and to respond with grace to those with whom they disagree.
The Council of the Community of Protestant Churches in Europe proclaims:
Our faith is in Jesus Christ as the foundation of our church communion. We celebrate worship together across all national, linguistic, cultural and confessional boundaries. In this worship, we also ask God to grant all governing leaders the wisdom to reach decisions that give priority to peace in Europe and justice for all people.
Christians live in the hope of God’s kingdom. This hope leads us to advocate unity between different people, histories and beliefs here and now, in our countries, churches and communities. It enables us to accept our existing and lasting differences in the knowledge that we are all children of God.
Christ’s love calls us to act together wherever most urgently required – in caring for the poorest and most vulnerable in society, in treating refugees humanely and in respecting God’s creation.
Faith, hope and love sustain our unity in diversity as a church communion in divisive times.
The Council of the Community of Protestant Churches in Europe
Cambridge, October 2019
Kirchengemeinschaft in Zeiten von Trennungen
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(1. Kor 13, 13)
Anlässlich seiner Tagung in Cambridge betont das Leitungsgremium der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, der Rat, wie wichtig der Zusammenhalt der Kirchen in Zeiten von Grenzziehungen und Trennungen zwischen Staaten ist.
30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der kommunistischen Regime in Zentral- und Osteuropa erinnert der Rat daran, wie tief der Eiserne Vorhang Europa gespalten hatte. Als im Jahr 1973 die evangelischen Kirchen Europas nach Jahrhunderten der Spaltung einander Kirchengemeinschaft erklärten, gab es kaum Verbindungen zwischen Ost und West.
Nach nunmehr beinahe 50 Jahren des Zusammenwachsens lehnen wir gemeinsam mit den Schwestern und Brüdern anderer christlicher Traditionen Hass und Trennungen zwischen und innerhalb von Ländern und Gesellschaften ab. Es ist der Auftrag der Kirchen, das Evangelium Jesu Christi weiterzugeben und in seinem Namen für Frieden und Freiheit auf diesem Kontinent einzutreten. So kann Einheit in Vielfalt möglich bleiben.
Wir beklagen eine politische Kultur und feindselige Sprache, die gezielt Spaltungen schürt. Das Evangelium verkündet, dass Christus uns in Gnade und Wahrheit entgegenkommt. Wir appellieren an alle Verantwortlichen, in der öffentlichen Debatte nach Wahrheit zu streben und jenen mit Gnade zu begegnen, die anderer Meinung sind.
Der Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa hält fest:
Unser Glaube wurzelt in Jesus Christus als dem Grund unserer Kirchengemeinschaft. Wir feiern über alle nationalen, sprachlichen, kulturellen und konfessionellen Grenzen hinweg miteinander Gottesdienst. In diesen Gottesdiensten bitten wir Gott auch um Weisheit für alle Regierenden, dass sie bei ihren Entscheidungen den Frieden in Europa und die Gerechtigkeit für alle Menschen auf diesem Kontinent im Blick behalten.
Christinnen und Christen leben in der Hoffnung auf Gottes Reich. Diese Hoffnung leitet uns, in unseren Ländern, Kirchen und Gemeinden für ein Miteinander von unterschiedlichen Menschen, Geschichten und Überzeugungen einzutreten. Diese Hoffnung lässt uns bestehende und bleibende Unterschiede in dem Wissen anerkennen, dass wir alle Kinder Gottes sind.
Die Liebe, mit der uns Christus begegnet, führt uns zum gemeinsamen Handeln, wo es am Dringendsten benötigt wird – für die Ärmsten und Schwächsten in der Gesellschaft, in einem menschenfreundlichen Umgang mit geflüchteten Menschen und in einem respektvollen Umgang mit Gottes Schöpfung.
Glaube, Hoffnung, Liebe stärken unsere Einheit in Vielfalt als Kirchengemeinschaft in Zeiten von Trennungen.
Der Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
Cambridge, im Oktober 2019
La comunione ecclesiale in tempi di divisione (italiano)
Foto: CPCE/I. Monjencs